Arsenal gegen Liverpool war an diesem Wochenende das Duell der Serien. Die Londoner, welche am zweiten Spieltag zuletzt gegen Chelsea verloren, empfingen die in dieser Saison ungeschlagenen Gäste von der Merseyside.
Arsenal begann wie gewohnt im 4-2-3-1. Bei eigenem Ballbesitz schalteten sie in ein 4-2-4, bei gegnerischem in ein 4-4-2 um. Die Gäste begannen im gewohnten 4-3-3, diesmal mit Sommerneuzgang Fabinho vor der Abwehr. Nach nicht einmal 4 Minuten kamen die Gunners das erste Mal gefährlich vor das Tor der Gäste. Alisson pariert nach einer Hereingabe von Kolasinac gegen den einschussbereiten Lacazette. Nach einer guten Viertelstunde haben die Gäste Glück als sich Alisson bei einer Flanke von Aubameyang gegen Mkhitaryan beim Herauslaufen verschätzt, dessen Kopfball aber lediglich knapp daneben geht. Im direkten Gegenzug fällt das 0:1. Besser gesagt: Es wäre gefallen, hätte Schiedsrichter Andre Marriner nicht fälschlicherweise auf Abseits entschieden. Bei Firminos Lattentreffer stand Mané nicht im Abseits, da sich durch den Aluminumtreffer eine neue Spielsituation ergab. In dieser befand sich der Senegalese nicht im Abseits. Dennoch: dieser Angriff war ein Sinnbild der Liverpooler Offensivtaktik. Firmino lässt sich aus der zentralen Stürmerposition nach hinten in die Tiefe fallen, während die Flügelspieler Salah und Mané die Verteidiger binden und damit Räume schafften. In genau diese lief Firmino regelmäßig bei steilen Zuspielen ein. Arsenal fand wenig Mittel dagegen. In der 22. Minute pariert Leno im eins gegen eins gegen Virgil van Dijk, der nach einer Ecke der Gäste im gegnerischen Strafraum blieb und von Salah im zweiten Anlauf bedient wurde.
Es wurde nun ein chancenreiches Spiel auf beiden Seiten. Bereits in der ersten Halben Stunde ließ sich die taktische Handschrift Unai Emerys erkennen. Bei gegnerischem Ballbesitz versuchen die Hausherren die Anspielstationen des Ballführenden zu zustellen. Bei eigenem lassen sie sich tief fallen. Wohlwissend dass, Liverpool so hoch in der gegnerischen Hälfte nicht presst. . Dadurch, dass Liverpool oftmals mit fünf Spielern gleichzeitig presste entstanden oftmals auf der gegenüberliegenden Seite Freiräume. Diese wurden mit hohen Seitenwechseln angespielt, wodurch man sich aus dem Pressing befreien konnte. Offensiv agierte Arsenal häufig nach bewährtem Schema. Die Außenspieler, oftmals in Gestalt von Mhkitaryan und Bellerin, erzeugten auf den Außenbahnen Überzahlsituationen gegen die Außenverteidiger, während drei bis vier Spieler in den Strafraum einlaufen. In einigen Situationen spielt Arsenal ein umgekehrtes Spiel. Während Lacazette die Verteidiger bindet nutzen die Außen die entstehenden Räume für Vorstöße. Nicht selten führte dies zu Chancen für die Hausherren. In der 44. Minute hatten die Gunners Glück nachdem Leno, wie 30 Minuten zuvor Alisson, verschätzte beim Herauslaufen und Van Dijks Kopfball nur den Pfosten trifft. Ein Blick auf die Taktik beider Mannschaften offenbart deren oftmals riskante Spielweise.
Unai Emerys Spielphilosophie beinhaltet eine kompakte Arsenalmannschaft. Das bedeutet, dass sich zwischen Angreifer und Verteidiger nur 15 bis 20 Meter befinden. Dies hat das Ziel das Spiel der Gegner hinaus auf die Flügel zu zwingen. Das Problem bei der Bewegung als geschlossene Einheit besteht nun aber darin, dass hinter den Verteidigungslinien große Lücken entstehen. Salah& Mané versuchten oft mit ihrem Tempo diese Lücken zu nutzen. Mané war es auch, der maßgeblich am 1:0 beteiligt war. Dessen Flanke lässt Leno in der 60. Minute vor die Füße von James Milner klatschen. Er vollstreckt eiskalt zur Führung. In der Folge konnte man verstärkt einen für Liverpooler Verhältnisse seltenen Umstand beobachten. Die Reds versuchten das Tempo rauszunehmen und agierten dafür in einem 4-4-2. Defensive Stabilität war das Ziel und die Folge. Trotzdem gelang Arsenal in der 81. Minute der Ausgleich. Nach Iwobis Pass in die Schnittstelle dreht macht Lacazette eine Drehung und schlenzt den Ball an Alisson vorbei in die lange Ecke. In den Schlussminuten haben beide Seiten nochmal Chancen durch Mané und Özil- beide Male aber ohne Erfolg. Der Abpfiff setzte den Schlusspunkt unter ein gutes, taktisch interessantes Spiel. Arsenal besaß über weite Strecken Vorteile, konnte diese aber nicht in Tore umwandeln. Bei Liverpool wird mit Blick auf die Tabelle Manés nicht gegebenes Tor vielleicht noch schmerzen. Es ist dennoch ein gerechtes Unentschieden.
Quelle Bild: Premierleague.com
Kommentar schreiben